Von armen Schweinen und Murmelbestien

Schon Hans Sachs, jener 1494 geborene Dichter und Meistersinger, wusste: „Ich sah ihm nach/ und dacht fürwahr/ Wie sind all ding so wandelbar“. Damit liefert der Herr eine wundervolle Beschreibung des Murmeltiers an und für sich – auf jeden Fall, soweit es sich im Handballdress des PHV Bonn in den Sporthallen unseres Kreises herumtreibt.Sieht man sich die letzten beiden Spiele des Zweiten an, sollte man kaum glauben, dass fast das gleiche Team auf der Platte stand.

Am 12.09. führte uns die Spielansetzung nach Troisdorf, zur dritten Mannschaft des dort ansässigen HSV. In den letzten Jahren hatten sich die alten Herren aus Troisdorf einen Ruf als zuverlässige Punktelieferanten erarbeitet, sodass wir erwartungsfroh in der Rundsporthalle ankamen. Dort mussten wir allerdings feststellen, dass sich das Team mit einigen A-Jugendlichen und erfahrenen, aber guten Spielern verstärkt hatte. Über den Spielverlauf mag der Chronist hier nichts schreiben, daher muss das Endergebnis von 20-38 an dieser Stelle ausreichen. Murmeltiere sind manchmal wirklich arme Schweine!

Zwei Wochen später stand dann unser Gastspiel beim Kaller SC 2 auf dem Plan. Auch hier mussten wir mit einigen Verletzten und einer nicht gerade prall gefüllten Ersatzbank antreten. Und auch hier liefen wieder einige A-Jugendliche beim Gegner auf. Aber diesmal ging unsere ebenso einfacher, wie genialer Plan auf: Wir gehen mit dem ersten Angriff in Führung und geben diese dann nicht mehr ab. So einfach kann Handball sein!

Verantwortlich für unseren 23-20-Erfolg war dabei vor allem eine solide Abwehrarbeit. Vor allem in der zweiten Hälfte zeigte sich, dass die Kaller keine Idee hatten, wie sie gegen uns zum Erfolg kommen sollten. So versuchten sie es immer wieder mit schlecht vorbereiteten Einzelaktionen, ein Mannschaftsspiel fand nicht mehr wirklich statt.

Und so konnten wir unsere Führung zwischenzeitlich auf sechs Tore ausbauen, drei davon wieder verschenken und am Ende dennoch als Sieger vom Platz gehen. So sollte das sein.

Nach der Herbstpause sind unsere freunde aus Merl der nächste Gegner. Auch hier braucht es wieder die Bestie im Murmeltier, um die Punkte in Bonn zu behalten.